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Grenzen, Regeln, Absprachen in der Erziehung




Klare Grenzen und Regeln setzen - aber weshalb genau?!


1)

Jahrelange Forschung zeigt:

Die selbstbewusstesten, zufriedensten, unternehmungslustigsten und unabhängigsten Kinder entwickeln sich bei einer Erziehungsform, welche klare Grenzen beinhaltet jedoch ebenfalls eine besondere menschliche Wärme bietet

2)

Bedürfnisse:

Damit Kinder lernen, die Bedürfnisse von sich und anderen angemessen wahrzunehmen und mit diesen gut umzugehen, benötigen sie klare Grenzen, Absprachen und Regeln.

3)

Schutz:

Grenzen bieten Kindern eine Art Schutz: Sie können das volle Ausmaß ihres Handelns und die damit verbundenen Konsequenzen noch nicht einschätzen und benötigen daher Anleitung für ihr Verhalten.

4) Verantwortung und Sicherheit:

Beides gibt den Kindern Halt und Sicherheit. Kinder können sich auf ihre Eltern, wenn sie Grenzen und Regeln setzen, verlassen, da diese Verantwortung übernehmen und reagieren wenn die Regeln gebrochen werden.

5)

Harmonisches Zusammenleben:

Um ein harmonisches Zusammenleben zu sichern, sind verbindliche Absprachen unerlässlich.

6) Handlungsspielraum und Orientierung:

Grenzen zeigen den verfügbaren Handlungsspielraum eines Kindes auf - und ab wann jemand anders die Führung übernimmt. Dadurch bekommen Kinder Orientierung und Handlungssicherheit.

7) Verantwortung & Entscheidungen:

Eltern zeigen mit ihrem klaren Verhalten, wie eine verantwortungsbewusste Person handelt und entscheidet. Ein Kind lernt dadurch das eigene Verhalten zu reflektieren, zunehmend verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und potentielle Risiken abzuschätzen.


Okay - aber wie setze ich dies nun in der Praxis um und was genau tue ich bei Grenzüberschreitung und Regelbruch?

1)

Freundliches Ignorieren:

Wenn ein Kind seinen Willen nicht durchsetzen kann, zeigt es seinen Unwillen häufig zum Beispiel mit Toben, Jammern, Schimpfen oder dramatischem Heulen und Wutausbrüchen. Dies kann einfach überhört und ignoriert werden; bspw. mit Sätzen wie:“ Ich freue mich darauf, dass - wenn du fertig damit bist - wir etwas zusammen machen können“.

Dabei ist zu beachten: Aufmerksamkeitsentzug ist nicht zu verwechseln mit Liebesentzug. Damit würde man dem Kind, sich selbst und der Beziehung untereinander schaden.

2)

Logische Konsequenzen:

Beispiel1:

Das Kind trödelt- kommt es zu spät in die Schule, muss es dies mit der Lehrerin selbst ausmachen.

Beispiel 2: Wenn das Kind nicht rechtzeitig die Zähne putzt und den Schlafanzug anzieht, bleibt keine Zeit für eine Gute-Nacht-Geschichte übrig.

3)

Seien Sie klar:

Unklare Aussagen wie: „Wenn du die Spielsachen gleich nicht wegräumst, bekommst du Ärger!“ Zeigen Ihrem Kind nicht auf, welches Verhalten gewünscht ist und welche Konsequenzen es hat, wenn es nicht tut, was gefordert ist. Besser wäre: „Du darfst noch 10 Minuten spielen, dann werden die Spielsachen weggepackt.“ Prüfen sie daher bei jeder Aussage, ob diese für Ihr Kind klar verständliche Vorgaben enthält.

4)

Bleiben sie hartnäckig:

Grenzen bedeuten: Bis zu einem bestimmten Punkt und nicht weiter! Dieser Punkt muss einem Kind deutlich gemacht werden und darf sich nicht ständig verändern, sondern sollte für Ihr Kind zuverlässig und vorhersehbar sein. Zu einer Grenze gehören auch die dazugehörigen Sanktionen, wenn diese überschritten wird.

Folgt auf eine Grenzüberschreitung keine Strafe oder Konsequenz, so kann die Grenze vom Kind nur schwer erkannt und nachvollzogen werden.


5)

Null-Toleranz bei:

Persönlichen Beschimpfungen, Anschreien, Schlagen, Beißen, Spucken.... Hier ist es wichtig, umgehend Distanz zu schaffen. Das Kind gehört in sein Zimmer oder die Eltern ziehen sich kommentarlos zurück. Jetzt ist es wichtig, Abstand zu gewinnen, zu entspannen, nachzudenken und sich selbst etwas Gutes zu tun.Aufmerksamkeit sollte dem Kind sofort wieder geschenkt werden, wenn es aufgehört hat, sich so zu verhalten.


6)

Spiegeln:

Beispiel: Das Kind hat weder Lust die Jacke aufzuhängen, nachdem es nach Hause gekommen ist, noch den Tisch zu decken. Eltern können dieses Verhalten spiegeln indem sie bspw. „keine Lust haben, das Abendessen vorzubereiten“

Wir hoffen der Artikel und die darin enthaltenen Tipps und Ratschläge haben ihnen weitergeholfen. Für mehr Informationen zu diesem oder ähnlichen Themen besuchen sie uns gerne unter:


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Quellen:


Stangl, W. (2019). Wie soll ich meinem Kind Grenzen setzen?. Werner Stangls Pädagogik News. www: https://paedagogik-news.stangl.eu/wie-soll-ich-meinem-kind-grenzen-setzen/ (2019-09-09).

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